Pflegeanleitung

Regel Nr. 1: Finger weg vom Piercing! 

Ständiges herumspielen am neuen Körperschmuck irritiert die durch das Piercen entstandene Verletzung. Die Heilung kann sich dadurch verzögern. Zudem können durch das Berühren des Piercings Keime und Bakterien in den Stichkanal und somit in die Wunde gelangen. Die Folge: Infektionen und Entzündungen.

Deshalb: Finger weg vom frischen Piercing!

Regel Nr. 2: Hände waschen!

Wenn das Piercing doch mal angefasst werden muss, zum Beispiel für die Reinigung und Pflege, unbedingt vorher die Hände gründlich waschen. Wenn möglich sogar desinfizieren.

Je weniger Bakterien und Keime über die Hände an die Wunde kommen können, desto besser.

Regel Nr. 3: Kruste niemals abkratzen

Dass die sich evtl. bildende Kruste während der Piercing-Pflege entfernt werden muss, ist klar. Doch solle dies niemals durch abkratzen geschehen. Besser: die Kruste mit warmen (nicht heißem!) Wasser aufweichen und dann vorsichtig entfernen.

Dabei gilt: immer von Innen nach Außen. Also immer vom Stichkanal weg. Nur so ist sichergestellt, dass keine Krustenteile in den Stichkanal gelangen.

  • Jedes Piercing braucht aus medizinischer Sicht bis zu einem Jahr, bevor der Heilprozess beendet ist. (Auch wenn das Piercing nicht mehr schmerzt, ist es noch nicht komplett abgeheilt
  • Immer und wirklich IMMER die Hände waschen oder Handschuhe tragen, bevor man das Piercing berühren möchte
  • Bewege das Piercing nicht unnötig. Ruhe ist die beste Heilung
  • Das Piercing nie überpflegen, weniger ist mehr und 2x am Tag reichen aus (Morgens und Abends)
  • Bei der Pflege muss das Piercing NICHT bewegt werden. Das Pflegemittel dringt trotzdem in den Stichkanal ein
  • Bei der Reinigung kein Material benutzen was fusselt könnte, was aggressiv wirkt oder zu Hautirritationen führt (Fragt lieber 10x nach ;))
  • Die nächsten 4 Wochen: keine Sauna, keine Chlorbäder/Schwimmbäder, keine Badewanne, Fitnessstudio oder Sport nur nach eigenem Ermessen
  • Beim Duschen bitte darauf achten, dass Seife oder andere Mittel nicht in den Stichkanal gelangen können

Vor dem Piercen

  • Kein Alkohol oder Drogenkonsum (ein Glas „Mut“ Sekt ist ok)
  • Piercingstelle/Bereich gut überlegen und Notfalls mit dem Arbeitgeber abklären. (Lehrgeld durch Schmerz/Geld muss nicht sein)
  • Reichlich Trinken und Essen 
  • Am besten ausgeschlafen oder ausgeruht erscheinen
  • Traubenzucker mitnehmen wenn man sein Kreislauf kennt 😉
  • Am besten vorher Haare und den Körper waschen (somit hat das Piercing am Stichtag seine Ruhe)
  • Pflegemittel wie Prontolind oder ähnliches vorab kaufen oder bei mir

Nach dem Piercen

  • Piercing ein Tag ruhen lassen und am nächsten Tag mit der Pflege beginnen
  • Ca 4 Wochen keine Badewanne, Sauna, Schwimmbad-Chlorwasser
  • Solarium: UV Licht hilft zwar bei der Zellheilung aber der Schweissanteil wird da sehr hoch und kann den Stichkanal irritieren.
  • Sport: Ihr bekommt kein Gelben Schein aber nach eigenen Ermessen erlaubt ( Sit-Up und Bauchnabelpiercing harmonieren leider nicht)
  • Es kann die nächsten Tage noch nachbluten ( auch beim Sport,laufen usw)
  • Abheilung dauert bis zu einem Jahr (speziell Knorpelpiercings)
  • Morgens und Abends das Pflegemittel Prontolind oder Kochsalzlösungen benutzen)
  • Es können Wundwasserblasen am Piercing entstehen (man kann die mit einer sauberen Nadel öffnen und austrocknen lassen oder man kauft sich eine Silikon-Disc und setzt die zwischen Haut und Kugel)
  • Piercings haben auch ihre Höhen&TIefen und können mal nach Monaten kurz schmerzen
  • Nackenkissen (mit Loch) helfen beim Ruhigstellen eines Ohrpiercing 

 

Welche Arten des Piercing stechens gibt es?

  • schießen
  • stechen
  • punchen
  • Schießen – hier wird mit einer sogenannten Piercingpistole gearbeitet. Meist bei Piercings am Ohr und an der Nase. Zu empfehlen ist diese Methode allerdings nicht, da sie mehr Gewebe verletzt, als andere Piercingmethoden. So wird bei der Benutzung der Piercing- oder Ohrlochpistole das Gewebe gequetscht. Bei Piercings im Knorpelbereich wird dieser regelrecht zertrümmert. Gut für den Heilungsprozess ist dies auf keinen Fall. Und es kann zudem dadurch zu Komplikationen wie Entzündungen oder auch wildem Fleisch kommen. Zudem ist diese Art zu piercen wohl auch die schmerzhafteste.Stechen – die gängigste Piercingmethode. Hierbei wird mit einer Kanülen-Nadel das Gewebe oder der Knorpel durchstochen und mit Hilfe der Kanüle der Piercingschmuck eingesetzt.Punchen – dieser Piercingvorgang gleicht dem des normalen Stechens. Jedoch wird beim Punchen durch den Stich nicht einfach das vorhandene Gewebe verdrängt, sondern sozusagen „herausgestanzt“. Das kann man sich vorstellen wie das Ergebnis beim Lochen von Papier.

Vorteil dieser Methode: durch das Entfernen des Gewebes entsteht weniger Druck auf das neue Piercing. Der Heilungsprozess verkürzt sich.
Salzwasser ist optimal zur Pflege frischgestochener Piercings. Wenden Sie das Salzwasser mindestens einmal täglich zur Reinigung der frischen wunde an. Ein Angenehmer Nebeneffekt ist, dass Sie mithilfe des Gemisches spannende oder juckende Krusten einweichen können.

Salzwasserlösung – die Zubereitung

Salzwasserlösung können sie in der Apotheke oder Drogerie Meersalz kaufen. Dieses wird in kochendem Wasser aufgelöst. Hierbei sollte ein Liter Wasser mit einem Teelöffel Salz vermischt werden.

Salzwasserlösung – die Anwendung

Je nach dem wo sich Ihr Piercing befindet, wird die Stelle entweder direkt mit der Salzwasserlösung übergossen oder vorsichtig mit einem angefeuchteten Wattebausch abgetupft. Alternativ kannst du auch eine Tasse mit Salzwasser direkt über die Wunde stülpen. So oder so, gib dem Salzwasser etwas Zeit damit es entsprechend wirken und die Krusten aufweichen kann. Anschließend wird die Wunde mit klarem Wasser gespült. Sollte sich die Kruste während des Reinigungsvorgangs lösen, entfernen sie diese auf keinen Fall mit den Fingern, sondern helfen Sie mit einem Wattestäbchen nach. Entfernen die Kruste niemals mit Gewalt, um nicht neue Verletzungen hervorzurufen.

Pflege mit Prontolind oder Octenisept

2 mal täglich ist ausreichend. Sie können es direkt auf die Stelle sprühen oder mit einem Wattestäbchen benutzen. Machen sie den Wattekopf richtig nass und pflegen Sie so ihr Piercing

Bitte überpflegen Sie ihr Piercing nicht, da die guten Bakterien von der Haut gewaschen werden.